Zittern bis zum Abpfiff

Man könnte sagen, uns blieb die Spannung erhalten bis zum letzten Spieltag. Man könnte aber auch sagen, nochmals Schwein gehabt. Nerven haben wir nicht verloren, doch Nerven gekostet, hat es sehr viel.

Punktgleich, gleiche Tordifferenz und 11 Tore weniger geschossen wie Schnaid und trotzdem blieben wir vor unserem Konkurrenten. Wie kam´s? Erstmalig in dieser Saison griff die Regelung "bei Punktgleichheit gibt es kein Entscheidungsspiel, sondern es zählt der direkte Vergleich". 6:2 in Schnaid und 0:4 zu Hause ergab auch hier Gleichstand. Die auswärts erzielten Tore gaben letztlich den Ausschlag!
Wir blieben drin, und Schnaid musste in die Relegation.

Am letzten Spieltag waren vier Abstiegskandidaten unter sich. Schnaid spielte zu Hause gegen Wachenroth und wir mussten nach Stegaurach.

Dieses Spiel war symptomatisch für die gesamte Saison. Spielerisch überlegen, doch Zittern bis weit in die zweite Spielhälfte. Nach dem Führungstor erarbeitete sich die Mannschaft eine Viel- zahl von Torchancen, das erlösende 2:0 fiel jedoch sehr, sehr spät.

Der Saisonverlauf? Nun ja, abwechslungsreich oder besser gesagt, "sehr durchwachsen". Konnte die Mannschaft in den ersten 13 Spielen gerade mal 7 magere Pünktchen erzielen, gelangen ihr in den nächsten 6 Spielen tolle 13 Punkte. Mit 20 Punkten in Summe vor der Pause bedeuteten aber überwintern auf einem Abstiegsplatz.

Nach der Pause wollte es die Mannschaft wissen. Bis auf die Spiele in Pettstadt sowie zu Hause gegen Schnaid (zweimal 0:4) hielt unsere Mannschaft spielerisch immer mit. Was fehlte, war das Ausnutzen der Torchancen.

Die Mannschaft erzielte z.B letzte Saison auf dem Ziegelberg mit 46:25 Toren 31 Punkte, diese Saison mit 16:26 Toren vergleichsweise 14 "Pünktchen". Auswärts war die Bilanz gegenüber der Vorsaison gar positiver (20 Punkte gegenüber 18 im Vorjahr).

Einige Spiele wurden knapp und glücklich gewonnen, andere wiederum unglücklich verloren. Hatte man sich einigermaßen herangearbeitet, kam wieder ein nicht erwarteter Rückschlag, oder die Konkurrenten punkteten ebenfalls. Wie gesagt, "es kostete Nerven".

Fazit war, unsere "Offensivabteilung" konnte die Erwartungshaltung nicht erfüllen. Die reakti- vierten "Oldies" mussten bis zum letzten Spieltag durchhalten, und wir kamen nochmals mit einem blauen Auge davon.

Zukunftsperspektive? Die "Oldies" werden ihren verdienten Ruhestand genießen, doch eine Viel- zahl von eigenen guten Jugendspielern sowie ein Rückkehrer lassen hoffen. Weiterhin werden auch unsere bisherigen Leistungsträger zu alter Form zurückfinden. Mit Trainingsfleiß und aber auch Disziplin wird es gelingen, den Ziegelberg wieder zur Festung auszubauen und auswärts ausrei- chend zu punkten.

Etwas Zeit werden unsere Jugendspieler benötigen. Einen Saisonverlauf und vor allem -beginn wie letztes Jahr sollten wir uns aber nicht mehr gönnen.
Ich wünsche der Mannschaft, dem Trainer und meinem Nachfolger viel Erfolg und "uns" Zu- schauern einen weniger nervenaufreibenden Saisonverlauf.

Bernd Heimerl